InklusionLernen durch Engagement: Kunst Inklusiv

Im Rahmen des Pädagogikunterrichts stellte uns unsere Dozentin, Frau Gonca Gohlke, die Idee des Service-Learnings sowohl mit den theoretischen Inhalten als auch in Verbindung mit Demokratieerziehung an Schulen vor: Lernen durch Engagement oder Service-Learning ist eine Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement mit fachlichem Wissen im Unterricht verbindet. In Vorbereitung auf unsere spätere berufliche Aufgabe sollte unser Projekt als praktische Erfahrung dienen, die uns unter anderem befähigt, neben allen anderen Lehrkräften auch als Förderlehrkräfte an der Demokratieerziehung unserer Schülerinnen und Schüler mitzuwirken.

Eine Idee wird geboren

Zunächst sammelten wir Ideen für soziale Unterstützungsprojekte in unserem Umfeld und stimmten demokratisch ab. Hierbei entschieden wir uns für das Heilpädagogische Zentrum direkt in unserer Nachbarschaft, das HbK Bayreuth. Nach einer ersten Kontaktaufnahme kristallisierte sich schnell der Wunsch der Mitarbeitenden und der Bewohnerinnen und Bewohner des Heilpädagogischen Zentrums heraus, zum einen die sogenannte Sinneswand zu erneuern und zum anderen ein Action-Painting mit den Jugendlichen des Zentrums durchzuführen. Unser Kurs teilte sich auf und begann mit den konkreten Planungen. Zwei Studierende dokumentierten den Prozess beider Arbeitsbereiche und stellten zum Ende der Projektwoche einen Film zusammen.

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2024-05-04 - KunstInklusiv

Action-Painting: Ein Projekt mit viel Potential

Zunächst wurden alle Materialien besorgt und die Leinwände grundiert. An einem gemeinsamen Nachmittag im Garten des Heilpädagogischen Zentrums konnten dann zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern die Leinwände mit viel Spaß und Action zu wahren Kunstwerken gestaltet werden. Durch die persönlichen Gespräche und die gemeinsame Zeit mit den Jugendlichen und dem Personal wurden die ein oder anderen Berührungsängste abgebaut und viele bereichernde Erfahrungen gesammelt. Die fertigen Bilder wurden zunächst in einer Vernissage im Wohnheim ausgestellt, bei der die kreativen Bilder der Bewohnerinnen und Bewohner betrachtet werden konnten. So folgte die vorläufige Verabschiedung mit positiven Erfahrungen und Erinnerungen.

Hier hätte das Projekt zu Ende sein können, allerdings hatten wir da noch einen Einfall: Um dieses Projekt abzurunden und um für die Bewohnerinnen und Bewohner des Heilpädagogischen Zentrums einen noch größeren Nutzen zu generieren, entstand die Idee, die Bilder bei einer Ausstellung auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie zu versteigern. Mit dem Geld sollte dann ein Wunsch der Kinder erfüllt werden; diese entschieden sich für eine Neugestaltung eines Teilbereichs ihres Gartens. So recherchierten wir nach geeigneten Ausstellungsräumen, besichtigten einige davon und glichen Termine ab. Mit der Stadtbibliothek in Bayreuth (auch RW21 genannt) konnten wir schließlich eine großartige Plattform für die Kunstwerke der Bewohnerinnen und Bewohner des Heilpädagogischen Zentrums gewinnen. Auch hier gelang es, eine fruchtbare Kooperation einzugehen. Unsere Dozentin Frau Gohlke erstellte einen Katalog mit allen Kunstwerken, gestaltete Einladungen und organisierte deren Druck. Wir Studierende brachten die Bilder an und sorgten für die Durchführung und das leibliche Wohl bei der Vernissage.

Unsere Vernissage „Kunst INKLUSIV“

Zu Ausstellungsbeginn durften wir so zu einer stilvollen Vernissage im RW21 einladen und konnten uns hier großen Zuspruchs erfreuen. Auch Bewohnerinnen und Bewohner des Heilpädagogischen Zentrums mit ihren Betreuerinnen und Betreuern waren zu unserer Freude gekommen. Letztlich konnte nach einer dreiwöchigen Ausstellung ein Betrag von rund 1100 € als Spende an den Förderverein des Heilpädagogischen Zentrums „Hilfe für das behinderte Kind“ übergeben werden. Bei der Spendenübergabe trafen wir erneut die Künstlerinnen und Künstler und von allen Seiten wurde der Wunsch nach einer weiteren kooperativen Zusammenarbeit geäußert.

Wir hoffen also, dass die Studierenden, die nach uns die Ausbildung zur Förderlehrerkraft durchlaufen, immer wieder an unsere Kooperation mit dem Heilpädagogischen Zentrum anknüpfen werden, um ebenfalls bereichernde Erfahrungen zu machen.

Dieses aktive Engagement ermöglichte uns nicht nur einen guten Einblick in die gelebte Werte- und Demokratieerziehung, sondern stärkte auch durch die vielen positiven und wertvollen Erfahrungen unsere eigenen demokratischen Kompetenzen.

Gonca Gohlke

Gonca Gohlke

Frau Gohlke unterrichtet Pädagogik und Sozialkunde am Staatsinstitut für die Ausbildung von Förderlehrkräften in Bayreuth und begleitete die Studierenden bei dem Projekt „Lernen durch Engagement“.

Romana Ott

Romana Ott

Frau Ott ist Studierende am Staatsinstitut für die Ausbildung von Förderlehrkräften. Sie übernahm bei dem Projekt „Lernen durch Engagement“ die Netzwerkarbeit und Organisatorisches. Zuvor arbeitete sie als Sozialpädagogische Fachkraft in der Familienhilfe und leitete eine Maßnahme des Sozialcoachings für das Jobcenter Schwandorf.

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